Warum Software-Nearshoring eine (sehr) gute Ergänzung zu Inhouse Ressourcen darstellt

Software-Nearshoring ist eine spezielle Form des Software Offshorings. Dabei geht es um die Verlagerung von Tätigkeiten in Länder, die geografisch nahe liegen. Meist handelt es sich um Länder in Osteuropa oder Nordafrika. Diese Verlagerung soll dazu führen, Kosten zu senken, aber gleichzeitig die Qualität der Arbeit und der Ergebnisse hochzuhalten.

 

Vier signifikante Gründe, um IT Nearshore zu betreiben

Kaum ein Unternehmen kommt heute ohne IT-Dienstleister aus. Bei einer Befragung von comcarch.de gab ein Großteil der befragten Unternehmen (42,1%) an, mit drei bis fünf Dienstleistern zusammen zu arbeiten. 5,3 Prozent hatten gar sechs bis zehn Dienstleister und 1,5 Prozent hatte über zehn Dienstleister. Rund die Hälfte (51,1%) arbeiteten mit weniger als drei Dienstleistern zusammen. Fragt man Verantwortliche nach den Hintergründen, um Softwareentwicklung ins nahe Ausland zu verlagern, werden meist die folgenden Gründe genannt:

 

  • • Einsparung von Kosten
  • • Erhöhung der Flexibilität
  • • Leichter Zugriff auf qualifiziertes Personal
  • • Nutzung einer ähnlichen Kultur und Arbeitshaltung

 

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Grund Nummer 1: Einsparung von Kosten als Haupttreiber

Zu den häufigsten Gründen für Software-Nearshoring zählt die Einsparung von Kosten. Die Arbeits- und Lohnkosten sind in unseren östlichen Nachbarländern wie Polen, der Slowakei, Slowenien oder Serbien günstiger, als das in beispielsweise in Deutschland der Fall ist. Wobei Serbien mit Abstand, in diesem Ländervergleich, das günstigste Land gewesen ist. Hier betrugen die Kosten teilweise nur einen Bruchteil dessen, was man in Westeuropa ausgeben musste. Mittlerweile (post Corona) liegt jedoch auch Serbien gleichauf mit obig genannten Ländern in Osteuropa (Polen, Slowakei, Slowenien). Diese Aussage trifft insbesondere auf den Hochtechnologie-Sektor zu.

 

Dennoch ist die Qualifikation der Arbeitskräfte beim Nearshoring hoch. In vielen Ländern arbeiten bestens ausgebildete IT-Spezialisten mit hohem Bildungsniveau. Englisch hat sich dort im IT-Umfeld zur Standardsprache entwickelt. Daher ist die Verständigung in der Regel kein Problem.

 

Natürlich sind IT-Dienstleistungen in Asien deutlich günstiger. Doch die Kommunikation ist bei der Verlagerung ins nahe Ausland deutlich einfacher als beim Offshoring. Schon allein, weil der Zeitunterschied entweder gar nicht besteht oder maximal ein bis zwei Stunden beträgt. Somit können auch dringende Anliegen an den Partner delegiert werden und mit einer kurzfristigen Abarbeitung gerechnet werden. Das bedeutet maximale Flexibilität bei hoher Qualität. Bezahlt wird nach Tagessätzen. Kosten für das Recruiting entfallen.


Mit einer Auslagerung ins nahe Ausland schaffen es Unternehmen, ihre eigene IT „lean“ zu halten und keine Überkapazitäten aufzubauen. Denn diese können dauerhaft das IT-Budget belasten, ohne entsprechenden Mehrwert zu liefern.

 

Grund Nummer 2: Erhöhung der Flexibilität

Viele Tätigkeiten im Softwareumfeld sind temporär. Denn oft handelt es sich um zeitlich begrenzte Projekte. Dafür feste Mitarbeiter einzustellen, ist gegebenenfalls nicht die beste oder wirtschaftlichste Lösung. In vielen Projekten sind die Anforderungen sehr speziell und ein Mitarbeiter, der für das eine Software-Projekt perfekt war, kann die Anforderungen des nächsten Projekts aufgrund seines speziellen Skillsets möglicherweise gar nicht umsetzen.


Wenn Unternehmen Softwareentwicklung durch Nearshore-Projektressourcen unterstützen lassen, können sie wählen, ob sie nur einen bestimmten Bereich, wie das Application Development, den Support oder das Testing auslagern, oder aber auch ganze Projekte an die Partner delegieren.


Hier ist Nearshoring ideal, um auf einen Pool, genau passender Spezialisten, zugreifen zu können.

 

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Grund Nummer 3: Erleichterter Zugriff auf qualifiziertes Personal

Der Fachkräftemangel hat die IT-Branche fest im Griff. Da nahezu jedes Unternehmen in die Digitalisierung investieren muss, sind gut ausgebildete Fachkräfte rar. Daher ist es vor Ort teilweise schwer bis unmöglich Projektteams vollständig zu besetzen. Bereits im Jahr 2019 betrug die Arbeitslosenquote unter IT-Fachkräften, konkret in Deutschland, nur 3,2 Prozent, im Vergleich zu 5,9 Prozent unter allen Arbeitnehmern. Im Jahr 2020 betrug die Arbeitslosenquote unter IT-Fachkräften laut Studie des österreichischen Arbeitsmarktservice 2,9 Prozent, im Vergleich zu 5,5 Prozent unter allen Arbeitnehmern.

 

Nicht selten sind die eigenen IT-Spezialisten überlastet, was sich auf Dauer negativ auf die Arbeitsqualität auswirken kann. Mit gutem Projektmanagement ist es heute kein Problem, ein einziges Projekt mit Mitarbeitern an verschiedenen Standorten erfolgreich zu bewerkstelligen. Das gilt für klassische ebenso wie für agile Projekte.

 

Grund Nummer 4: Ähnliche Kultur und Arbeitshaltung

Wer schon Erfahrung im Offshoring hat und zum Beispiel mit Spezialisten aus Indien, Pakistan oder anderen asiatischen Ländern zusammengearbeitet hat, hat wahrscheinlich gemerkt, dass es dabei kulturelle Unterschiede gibt. Diese Unterschiede sind oft nur implizit (zB. Botschaften, die indirekt formuliert werden) oder subtil, können aber schwere Missverständnisse auslösen.

 

So sind es manche ITler aus diesen Ländern schlicht nicht gewohnt, offenes und ehrliches Feedback zu erhalten, vor allem wenn der eigene Vorgesetzte an der gleichen Videokonferenz teilnimmt. Auch die Arbeitshaltung kann sich teilweise deutlich unterscheiden oder es gibt unterschiedliche Auffassungen davon, was Qualität bedeutet.

 

Beim Nearshoring erweisen sich kulturelle Unterschiede deutlich geringer oder sind praktisch gar nicht vorhanden. Was als Resultat einen besseren Erfolg der Projekte ermöglicht. Was für die Kultur gilt, gilt ebenso für das regulatorische Verständnis. Das ist insbesondere im Banken- und Finanzsektor ein wichtiger Faktor.

 

Quellen:

https://www.ey.com/en_gl/ceo/ceo-outlook-global-report

https://top-leader.at/zukunft-digitalisierung/ceo-pulse-survey-betriebe-planen-kostensenkungen-und-investitionsstopps/

https://www.comarch.de/service-und-support/whitepaper-und-webcasts/whitepaper-it-outsourcing/?gclid=EAIaIQobChMIt73s8NbN-gIVEtZ3Ch1hng-MEAAYASAAEgIRSvD_BwE#kontakt

 

 

Fazit:

Zusammenfassend kann man sagen, dass Software-Nearshoring eine attraktive Option für Unternehmen ist, die ihre IT-Leistungen auslagern möchten. Die Vorteile liegen in der Kostenersparnis, der Erhöhung der Flexibilität, dem leichteren Zugriff auf qualifiziertes Personal und der Möglichkeit, eine ähnliche Kultur und Arbeitshaltung zu nutzen.

 

Im Vergleich zum Offshoring ist die Kommunikation einfacher und die Zusammenarbeit ist oft produktiver. Nearshoring bietet auch die Möglichkeit, auf einen Pool spezialisierter Fachkräfte zuzugreifen, um spezielle Anforderungen zu erfüllen. Unternehmen sollten jedoch sorgfältig prüfen, welche Option für ihre spezifischen Bedürfnisse am besten geeignet ist.

 

Es empfiehlt sich auch, regelmäßig über die neuesten Trends und Best Practices im Software-Nearshore-Bereich zu sprechen, um sicherzustellen, dass die besten Lösungen genutzt werden.

 


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